Zyklusstimulation

Liegt eine Eierstocksfunktionsstörung vor, so kann man versuchen, diese kausal, z. B. durch Prolaktinsenker bei der Hyperprolaktinämie, zu behandeln. Erfolgt allerdings keine eigene Eizellreifung wie zum Beispiel beim Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS), so ist die hormonelle Stimulationstherapie erforderlich. Diese kann indirekt über die orale Gabe eines Anti-Östrogens (z. B. Clomifen®) als auch direkt über die subkutane Injektion von Gonadotropinen (FSH, HMG) erfolgen. Erfolgt eine hormonelle Zyklusstimulation, so muss der Zyklus alle 3-5 Tage sowohl sonografisch als auch laborchemisch überwacht werden. Zum einen stellt man sicher, dass überhaupt eine Reaktion auf die Medikation erfolgt, zum anderen muss überwacht werden, dass nicht zu viele Eibläschen heranreifen, was ein unkalkulierbares Mehrlingsrisiko bedeuten würde. Nach etwa 10-14 Tagen Behandlungsdauer, ist meist ein Follikel „reif“, was sich durch die Größe im transvaginalen Ultraschall als auch durch den Östradiolspiegel nachweisen lässt, so dass der Eisprung mit einem HCG-Präparat ausgelöst werden kann. Etwa 36 bis 38 Stunden nach HCG-Gabe ist mit dem Eisprung zu rechnen, so dass in dieser Phase optimalerweise der Geschlechtsverkehr stattfinden soll.

Die Schwangerschaftsrate pro Zyklus liegt bei der Clomifenstimulation bei < 10 % und bei 10-15 % bei der Gonadotropinstimulation und ist jeweils abhängig vom Alter und sonstigen beeinflussenden Faktoren. Eine Stimulationstherapie mit Geschlechtsverkehr zum optimalen Zeitpunkt setzt offene Eileiter sowie ein normales Ejakulat voraus.

Bei dem sehr häufigen Krankheitsbild des PCO-Syndroms (Syndrom der polyzystischen Ovarien) liegt häufig eine Insulinresistenz vor. Diese kann mit Metformin oder Myo-Inositol behandelt werden.